SEHWAISEN | Objekte von Gabriele Rérat

Ausstellung vom 31.10.2015 bis 01.02. 2016
Ausstellungsgestaltung für das Werkbundarchiv – Museum der Dinge
gemeinsam mit Cornelia Staffelbach
Fotos: Armin Herrmann, Annika von Oppeln

Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge zeigte in der Sonderausstellung Sehwaisen Arbeiten der Schweizer Künstlerin Gabriele Rérat (1960-2010), die aus Fundobjekten entstanden sind und die in ihrer kritisch-ironischen Haltung vielerlei Bezüge zum Museum und seinen Sammlungsobjekten aufweisen.
Abseits der früheren Gebrauchszusammenhänge richtet sich Rérats Blick auf das ästhetische Potential und die poetische Natur der Dinge. In ihren Assemblagen und ungewöhnlichen Objektarrangements findet sie neue Bedeutungen für die Objekte vergangener Alltage. Geprägt durch einen Berliner Studienaufenthalt in den späten 1980er Jahren sind banale alltägliche Dinge für Rérats künstlerische Arbeit zum Vokabular und zu ihrem zentralen Ausdrucksmittel geworden. Die von ihr verwendeten Fundstücke sind als „Seh-Waisen“ zu verstehen, d.h. als verwaiste Dinge, denen die Künstlerin mit ihrer spezifischen Sicht einen neuen Seinszustand verschafft hat.
In ihren Objektkonstellationen fragt Rérat nicht, „wozu hat das gedient?“ sondern „wozu kann das werden?“

In der Ausstellung Sehwaisen wurden ca. 30 Objekte, Wand- und Bodenarbeiten auf der Sonderausstellungsfläche des Museums präsentiert. Sie stand in enger Korrespondenz zur vorhandenen Dauerausstellung, in der die Museumssammlung zur Produktkultur des 20. und 21. Jahrhunderts in einem „Offenen Depot“ gezeigt wird. Es wurde ein direkter Vergleich zwischen der wissenschaftlich-musealen und der künstlerischen Sicht auf die Alltagsdinge für die Besucher in einer offenen Weise angeregt.

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